29 Plingplong
KRONACH leuchtet® 2024
Anna-Kapelle
Lichtpunkt 29
Plingplong
Audioguide
Ein Spieluhrist lässt Töne leuchten!
Es gibt nicht viele Spezialisten heutzutage für lochkartengesteuerte Spieluhren. Erst recht kaum Komponisten für die dazu passende Musik! Das Werk eines solchen Ausnahmekünstlers dürfen wir in der Anna-Kapelle genießen. Eine für KRONACH leuchtet® entscheidende Komponente hat Franz Tröger hinzugefügt: Wir können die Musik nicht nur hören, sondern die Töne auch leuchtend über die Wände wandern sehen. Das Licht strömt durch die Ausstanzungen der Lochkarte, die gleichzeitig dem 20-tönigen Walzwerk Musik entlocken. Dabei hat die gestanzte Lochkarte die Form eines Möbiusbandes, sodass die Komposition nach einem Umlauf „verdreht“ gespielt wird: Hohe und tiefe Töne sind vertauscht! Das wiederholt sich in faszinierender Endlosschleife und dass die klassische Spieluhrenmusik in diesem umgekehrten Wechsel wunderbar klingt, das ist wirklich Kompositionskunst!
Den Bezug zur Geschichte der Anna-Kapelle stellt Paula Ulbricht mit ihrer Bemalung des Möbiusbandes und des Korpus her: Die einst hier gelagerten Gebeine erwachen durch die Spieluhrenmusik zum Leben.
Idee und Umsetzung:
Franz Tröger und Paula Ulbricht
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Kontakt und Infos zum Künstler:
www.plingplong.org/ ft@plingplong.org
Paula Ulbricht, geb. 2007 in Bamberg, ist Abiturientin und hat vor allem die Corona-Zeit genutzt, ihre Mal- und Zeichenfertigkeiten zu perfektionieren. Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen bisher: Bamberger Galerie am Stephansberg, Freie Ausstellung Coburg und Kontakt-Festival Bamberg sowie als Musikerin bei „Ri...Galgata meets Montelabate“ (Umbrien). Berufswunsch: Tätowiererin.
Franz Tröger, geboren 1961 in Kempten, lebt in Bamberg, holt das Instrument Spieluhr aus dem Kinderzimmer auf die Bühne. Seit Jahren entsteht ein umfangreiches Kompositionswerk für Spieluhren mit Soloauftritten. Er ist Musiker für Theater, Museen und Literatur. Furchtlos ist er jederzeit bereit für gewöhnliche und ungewöhnliche Instrumente. Sein bislang größtes Instrument: die Bespielung des Glockenspiels auf den Dächern der Bremer Böttcherstraße zum Jubiläumskonzert. Sein bislang kleinstes Instrument: Spieluhrkompositionen für einen Soloauftritt beim Festival für Neue Musik Bukarest.
Und so ging es mit Plingplong weiter:
"Plingplong hat ein schönes Weiterleben entwickelt. Zuerst wanderte es nach Poggio San Marcello, das ist in den Marken nahe Ancona mit schönster Aussicht bis an die Adria, zusammen mit einem Schwung Bilder von Paula Ulbricht, also der jungen Dame, die auch das Plingplong bemalt hatte, und alles in zwei Ausstellungsräume von PoggioCultura platziert. Anfang Oktober war das Plingplong dann in Köln zu sehen, im Kunstflur der Änderungsschreiberei, wieder zusammen mit Paulas Bildern und überdies einem Spieluhr-Solokonzert und einem Spieluhrkompositionsworkshop. Und zuallerletzt stand das Plingplong noch – wenn auch nur für einen Tag – in Bamberg in der Stadtgalerie Villa Dessauer, weil ich dort – nicht nur, aber auch wegen der Spieluhren – den Bamberger Berganzapreis überreicht bekommen habe, dessen Ankündigungsfoto – natürlich – eine Spieluhr in der Spieluhr zeigt."